• 24. April 2024

Killing Field in Choeung Ek – Mahnmal an die Menschlichkeit

 Killing Field in Choeung Ek – Mahnmal an die Menschlichkeit

Im Urlaub möchte ich eigentlich schöne Dinge erleben, denn die Wirklichkeit ist oft schlimm genug und die Nachrichten sind in der Regel oft sehr deprimierend. So habe ich mir lange überlegt, ob die das Killing Field in Choeung Ek anschauen soll oder nicht.

Ich war hin- und hergerissen von der Neugierde und aber auch abgeschreckt von einem Beitrag im Reiseführer, der von weinenden Touristen berichtete. Als ich jedoch die Entscheidung traf, den Zoo zu besuchen, fuhr ich am Killing Field in Choeung Ek quasi direkt vorbei und so nahm mir der liebe Zufall dann doch die Entscheidung ab.

Und ich muss zugeben, dass ich froh bin, dass ich dort war. Das Killing Field in Choeung Ek geht sehr behutsam mit diesem Thema um und das Gedenken an die Opfer steht hier im Vordergrund. Für meinen weiteren Besuch des Landes und mein Verständnis der Menschen hier, war es eine wirklich wertvolle Erfahrung. Aber entscheide selbst, ob der Besuch etwas für dich ist:
Bitte behalte aber immer im Hinterkopf, dass hier Menschen unter grausamsten Bedingungen starben. Das sollte sich in deiner Kleidung und deinem Verhalten widerspiegeln. Schultern und Knie sollten wie bei einem Tempelbesuch bedeckt sein und achte bitte beim Fotografieren auf den nötigen Respekt vor den anderen Besuchern des Geländes.


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Nun aber zum Hintergrund des Killing Field in Choeung Ek

Von den Roten Khmern und Pol Pot hast du vielleicht schon gehört. Ich hatte vor meiner Reise jedoch keinerlei Hintergrundinformationen, da das einfach ein Teil der Geschichte war, die ich nie in der Schule lernte. Wenn es dir auch so geht, dann kommen jetzt ein paar Infos an dieser Stelle, damit du den Zusammenhang hast – kompakt und hoffentlich leicht verständlich:

Die Geschichte von Pol Pot

Pol Pot wurde 1928 in Kambodscha geboren und kam 1949 nach Paris zum Studieren. Dort wurde er Mitglied der Kommunistischen Partei und als er zurück kam, trat er der Kommunistischen Partei Indochinas in Vietnam bei. 1975 kam er an die Macht in Kambodscha und führte – ich nenne es den „Urkommunismus“ – ein.

Um eine neue Gesellschaft zu entwickeln, schaffte er persönliches Eigentum ab, trieb alle Menschen aus den Städten und zwingt jeden, auf den Feldern zu arbeiten. Alle Menschen, die nicht in dieses Bild passen, sind seiner Meinung nach nutzlos.

Unter den Roten Khmern starben 3 Mio. Menschen

Kambodscha hatte zu der Zeit 8 Mio. Einwohner. In den 4 Jahren, in denen die Roten Khmer wüten, sterben 3 Mio. von ihnen. Fast ein Drittel der Bevölkerung verhungert, stirbt an den unmenschlichen Bedingungen auf den Feldern oder wird getötet.

So unglaublich es klingen mag: Die Stadt Phnom Penh ist in nur 3 Tagen menschenleer. Unter die Menschen, die nicht in die neue Gesellschaft passen fallen z.B. Intellektuelle, Lehrer, Künstler, Schauspieler, Tänzer oder nur Menschen, die eine Brille tragen. Ich habe gelesen, dass an manchen Stellen einfach getestet wurde, wer auf eine Kokospalme klettern kann. Wer dies nicht schaffte, wurde aussortiert. Es wurde sehr schnell angefangen, sich dieses „Ballastes“ zu entledigen.

Das Killing Field in Choeung Ek ist nur eines von ca. 300 Tötungsplätzen

Das Killing Field in Choeung Ek ist eines von geschätzten 300 Plätzen, an denen dies stattfand. Hier starben 20.000 Menschen.

Das Killing Field Choeung Ek ist ein Massengrab für 20.000 Menschen

Am Anfang wurden sie noch erschossen, aber dann fing man an, Munition zu sparen und sie wurden mit allem getötet, was als Waffe diente: Knüppel, Spaten und Äxte. Eigentlich wollte ich hier nicht herkommen, aber das Feld liegt auf dem Weg zurück vom Zoo und so stoppte ich hier, um mehr über die Vergangenheit zu lernen.

Dein Besuch des Killing Field in Choeung Ek

Mit einem Audioguide erfährst du die Geschichte des Ortes und hörst Erzählungen von Opfern und Tätern. Sehr behutsam wird mit dem Geschehenen umgegangen. Die Überreste der Ermordeten wurden ausgegraben und zur letzten Ruhe in einen Chedi in der Mitte gebettet.

Für uns mag es etwas geschmacklos wirken, die Schädel nach Alter und Geschlecht sortiert aufzustapeln, aber ich habe solche Gebeine auch schon in katholischen Kirchen gesehen. Wirklich schlimm ist, dass sie die Todesart zeigen. Mit bunten Punkten wird markiert, ob das Opfer durch Kugel, Knüppel, Messer, Axt etc. umkam.

Das Gelände zeigt in verschiedenen Audioguide-Stationen, wo welche Gebäude standen, erklärt ihre Funktion und so läuft man um ein Gelände voller grasbewachsener Gruben herum. Hier befanden sich die Massengräber, die nun größtenteils leer sind.

Mit der Musik am Abend begann das Töten

Stell dir vor, dass hier große Lautsprecher standen und jeden Abend wurde Propaganda-Musik gespielt, wenn angefangen wurde, die Menschen zu töten. Das sollte die Schreie der Sterbenden übertönen. Das war das letzte, was diese Opfer hören mussten.

Einen besonders schlimmen Ort markieren bunte Bänder an einem Baum. Hier wurden Babys und Kleinkindern von den Wärtern an den stacheligen Stamm geschleudert, um sie zu töten. Die Mütter mussten dabei zusehen. Die Bänder wurden von den Besucher als Zeichen des Andenkens und der Trauer angebracht. In einer Grube daneben wurden Frauen und Kinder verscharrt. Wie tief muss ein Mensch sinken, um so etwas zu tun?

Selbst heute kommen Überreste der Toten an die Oberfläche

In Schaukästen wird die Kleidung, Brillen, Schuhe der Toten ausgestellt. Es kommen immer wieder Stücke bei starken Regenfällen an die Oberfläche. Ein kleiner Versuch, den Menschen, die hier starben, wieder eine Identität zu geben. Weg von einer Nummer, weg vom Grauen, weg vom Vergessen.

Im Nachhinein bin ich froh, dass ich dort war. Nur durch die Geschichte versteht man diese Menschen und was ich ganz unglaublich finde, ist die herzerfrischende Freundlichkeit und Lebensfreude der Khmer. Du spürst keine Verbitterung und das ist ganz elementar für diese Land.


Ich hoffe, du hast den Besuch und die Infos zur grausigen Geschichte Kambodschas gut verdaut?

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