Battambang ist neben Siem Reap und Phnom Penh die drittgrößte Stadt des Landes mit ca. 140.000 Einwohnern. Hier kannst du schöne Kolonialarchitektur bewundern, die leider noch kaum renoviert ist. Die Gebäude lassen sich am Besten bei einem Spaziergang erkunden. Auf der Internetseite www.ka-tours.org findest du zwei Rundgänge, die von Architekturstudenten zusammen gestellt wurden. Die pdf kannst du bequem vorab herunter laden und entweder ausdrucken oder auf dem Handy mitnehmen.
Nur wenige Reisende besuchen Battambang und deshalb ist der Ort eine schöne Abwechslung zum Trubel in Siem Reap. Die Roten Khmer hatten sich nach dem Einmarsch der Vietnamesen hierher zurückgezogen und leider gab es deshalb noch bis 1994 Kämpfe um den Ort. Die Stadt war früher als die Künstlerstadt Kambodschas bekannt und berühmte Maler, Sänger und Schauspieler wurden hier geboren. Leider endete das mit der Machtergreifung der Roten Khmer. Künstler hatten keinen Platz in ihrer neuen Weltordnung.
Nun aber zu deinem Besuch hier
- Sehenswertes in der Stadt
- Das Kirnen des Milchozeans ist ein Hinduistischer Mythos
- Ausflug ins Umland
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Sehenswertes in der Stadt
Die Friedens-Naga
Ein schönes Zeichen des Friedens findest du zwischen Nachtmarkt und Gouverneurspalast: Die Friedens-Naga. Die Schlange wurde 2007 aus eingesammelten Waffen errichtet.
Die Naga-Schlange hat übrigens immer 9 Köpfe und ist überall im Land zu finden. Der Legende nach lebt dieser Schlangengott im Mekong. Als ganz Kambodscha vom Wasser bedeckt war, hat er es ausgetrunken und so das Land entstehen lassen. Deshalb wird der Schlangengott als Schöpfer und Gott des Wassers verehrt.
Gouverneurspalast
Der Gouverneurspalast kann nur von außen besichtigt werden. Er wurde 1905 errichtet und die beiden Kanonen vor seinem Eingang stammen sogar von 1789. Du darfst aber in den Garten und der ist auch sehr schön.
Chinesische Tempel
Der einhundertfünfzig Jahre alte Chinesische Tempel ist als einziger von drei übrig geblieben ist. Er trägt den Namen Hua Bao Gu Miao, was so viel wie Schutzengel bedeutet. Er ist sehr klein, aber doch deutlich anders als die Buddhistischen Tempel. Er befindet sich gleich neben dem Markt Psar Nat. Im Markt kannst du übrigens gut Essen und du bekommst dort sogar einen richtig guten Kaffee. Natürlich siehst du auch überall die grünen Orangen, die hier eine Spezialität sind. Sie sind so süß wie die orangefarbenen.
Wat Damrei Saa
Wat Damrei Saa ist eine größere Klosteranlage, die zum Anschauen, Staunen und Bummeln einlädt. Der Tempel ist bekannt für seine weißen Elefantenfiguren. Die Außenwände des 1904 errichteten Vihear sind wieder mit Darstellungen aus dem Reamker-Epos verziert. Besonders schön finde ich, dass in dieser Religion einfach neue Dinge einfließen, ohne dass es jemanden stört. Hanuman fährt zum Beispiel auf einer Dampflok in den Kampf.
Immer wieder sprechen dich Mönche an, um ihre Englischkenntnisse aufzubessern. Es ist interessant, sich mit ihnen zu unterhalten, denn neben dem „Mönchsein“ nutzen viele die Kloster, um dort Sprachen und andere Fächer zu studieren.
Wenn wir schon bei den Legenden und Sagen sind. Dir ist bestimmt schon aufgefallen, das überall finstere Gestalten vorkommen, die eine Schlange halten. Besonders oft siehst du das bei Zäunen und Brücken. Das war schon bei den Stadttoren von Angkor Thom ein Thema:
Das Kirnen des Milchozeans ist ein Hinduistischer Mythos
Amrita, der Nektar für die Unsterblichkeit, entsteht im kosmischen Milchozean und führt dazu, dass die Götter den Asuras (Dämonen) überlegen sind. Tja und wie immer in solchen Geschichten versiegte die Quelle auf einmal und stürzte die Götter in Chaos. Wie soll man so eine große Menge Milch buttern (kirnen), um es zu gewinnen? Vishnu hatte die Idee, die Dämonen zur Mithilfe zu bewegen und ihnen einen Anteil abzugeben. Damit die anderen Götter zustimmten, musste er jedoch versprechen, die Dämonen am Trinken des Amrita zu hindern. Gesagt – getan.
Der Berg Mandara wurde als Achse eingesetzt und die Schlange Vasuki vom Meeresboden geholt und als gigantisches Seil um den Berg geschlungen. Die Götter sollten nun an der einen Seite gleichmäßig ziehen und die Dämonen auf der anderen Seite. Dieses quirlen des Milchozeans sollte das Amrita produzieren. Der Schlange gefiel das natürlich überhaupt nicht und spukte ihr starkes Gift, um ihren Job als Mixer los zu werden. Hier kam Shiva zu Hilfe, der das Gift trank. Der Gott überlebte natürlich, aber seine Kehle war von nun an blau.
Durch die gemeinsame Anstrengung entstand das begehrte Elixier und die Dämonen schafften es, sich als erste ihren Anteil zu holen. Als sie gerade trinken wollten, erschien Vishnu in Gestalt einer schönen Frau, so dass die Dämonen völlig durcheinander gerieten und den Trank vergaßen. Die Götter tranken alles bis auf den letzten Tropfen leer. Der daraufhin entstandene Aufruhr wurde von den gestärkten Göttern gewonnen.
Und die Moral der Geschichte? Trau keinem Gott oder zumindest keiner schönen Frau oder so ähnlich.
Zirkus Phare Ponleu Selpak
Obwohl die Roten Khmer viele Künstler töteten, zieht es die Kunstszene wieder nach Battambang und verhilft der Stadt wieder zu altem Ruhm. Ein besonderes Projekt ist der Zirkus Phare Ponleu Selpak. Er liegt 3 km westlich Richtung Sisophon und dreimal pro Woche bieten sie verschiedene Vorstellungen an.
Die Künstler sind benachteiligte junge Menschen und mit den Einnahmen wird die dort angeschlossene Schule unterstützt. Die Artisten werden vor der Vorstellung in einem Film vorgestellt und ich muss sagen, es hat mir außergewöhnlich gut gefallen.
Es ist eine tolle Mischung aus Akrobatik und Theater. Die Hotels haben einen Plan, wann Vorstellungen sind und jeder Tuk-Tuk-Fahrer kann dir weiterhelfen und freut sich auch, dich dorthin zu fahren. Sei rechtzeitig dort. Der Vorfilm ist echt interessant.
Ausflug ins Umland
Bambusbahn
Im Umland von Battambang kann man zudem eine Fahrt mit der „Bambusbahn“ machen. Ausflüge werden hier in Kombination mit der Fledermaushöhle angeboten. Die Bambusbahn wurde zu Zeiten der Rote Khmer entwickelt. Alle Züge wurden damals außer Betrieb gestellt und dann merkte man, dass die Arbeiter ja doch besser mobil sein sollten, um sie schneller auf die Felder zu bringen. Auf zwei Panzerrädern wurde kurzerhand eine Bambusplattform mit einer Größe von 3 x 2 m installiert.
Das geht ganz fix, wie du feststellen wirst, wenn ein Zug entgegenkommt. Es gibt nur eine Fahrspur. Eine Plattform wird schnell abgebaut, beide Fahrer helfen mit und als Gast kann man nur staunen, wie schnell das geht. Die Fahrt dauert ca. 40 min. und am Ende hat es ein paar Essens- und Getränkestände.
Berg Phnom Sampeau
Es gibt Touren, die im Anschluss zum Berg Phnom Sampeau fahren. Auf dem Gipfel befindet sich ein Tempel mit Kloster, in dem 10 Mönche und Nonnen leben. In der Killing Cave wirst du wieder an die Gräueltaten der Roten Khmer erinnert und beim Abstieg triffst du nicht selten auf Affen, die sich ein Abendessen erhoffen.
Fledermäuse – Jäger der Nacht
Der eigentliche Grund für den Besuch hier schläft jedoch noch. Unten am Hangfusß angekommen erwarten dich eine Reihe Stühle mit Blick Richtung „Batcave“. Du kannst etwas essen oder einfach nur ein Bier trinken und wartest auf den Sonnenuntergang. Kaum wird es dämmerig und schon erwachen die 2 bis 3 Mio. Fledermäuse und verlassen die Höhle. Wie an einem Band aufgereiht fliegen sie hinaus in die Nacht. Ein beeindruckendes Naturschauspiel.
Du kannst die Fahrt auch jeweils extra mit Tuk-Tuks oder einem Moped unternehmen. Tipps hierzu bekommst du in jeder Unterkunft.
Was bietet Battambang noch in der Umgebung?
In Battambang findest du auch interessante Ausflüge ins Umland. Hier eine kurze Zusammenfassung des Ausflugs den ich gemacht hatte. Wir fuhren zu dritt mit einem Tuk-Tuk.
Der 1. Stopp war bei einer Krokodilfarm. Die Tiere werden hauptsächlich nach Thailand exportiert, wo deren Fleisch gegessen wird und das Leder verarbeitet. Du hast die Chance die Tiere ganz nah zu sehen und sogar ein Baby anzufassen und in die Hand zu nehmen. Wenn dir das grausam vorkommt, dann denke bitte daran, wie bei uns Tiere gehalten werden. Krokodile haben zudem nicht die Ansprüche an die Umgebung, wie Säugetiere und Vögel. Sie schlafen die meiste Zeit, sind zufrieden, wenn sie einmal die Woche etwas fressen können und sich nicht groß bewegen müssen.
Bei weiteren Stopps erfährst du etwas über die Herstellung von Reispapier, getrockneten Bananenchips und Reiswein. Bei allen Produzenten gibt es die Möglichkeit etwas zu probieren und zu kaufen. Das Reispapier wird zum Herstellen von Frühlingsrollen verwendet und sie machen sie frisch für dich – sehr lecker übrigens.
Bei der Reisweinprobe kannst du zwischen verschiedenen Schnäpsen probieren. Eine Spezialität ist ein Schnaps mit eingelegten Schlangen. Ich bitte dich, diesen nicht zu probieren. Die Schlangen sind geschützt und ich denke, als Besucher muss man nicht alles mitmachen und auch ein Vorbild sein.
Starke Nerven bzw. einen guten Magen benötigst du für den Besuch des Fischmarktes. Die ganze Fahrt über hatten wir schon Bambusgestelle mit Fisch zum Trocknen gesehen. Den Markt riechst du schon, bevor du ihn siehst. Der Gestank ist unglaublich. Hier werden die Fische gleich verarbeitet und die Fischsoße hergestellt, die du bestimmt vom Asiaten um die Ecke kennst.
Du siehst an einer Stelle viele Händler, die einen ganzen Berg Welse neben sich liegen haben und ihnen mit einem großen Beil die Köpfe abschlagen. Die Fische sind so groß, dass sie richtig bluten. Die Köpfe werden übrigens an die Krokodilfarmen verkauft, die sie als Futter für ihre Tiere verwenden. Das Blut läuft einfach auf die Straße. Und nun stell dir das ganze bei über 30°C vor.
Ein weniger geruchsintensiver Halt, aber dafür nicht weniger grausig ist bei einem Killing Field außerhalb der Stadt. Der Tempel Wat Sompoung Knong wurde von den Roten Khmer konfisziert und in ein Killing Field umgewandelt, an dem sie 10.000 Menschen ermordeten und in Massengräbern verscharrten.
Es ist viel kleiner als das Killing Field bei Phnom Penh und du bekommt auch keinen Audioguide. Es ist viel weniger auf Touristen eingestellt, aber nichts desto trotz ein Ort der Trauer und der Erinnerung. Es gibt ein kleines Museum und einen Chedi, der die Schädel der Ermordeten beherbergt.
Interessant fand ich die Fresken an dessen Sockel, die die Geschichte der Entvölkerung der Städte und Ermordung der Menschen in Bildern erzählt. Schön ist, dass der Tempel wieder seinen ursprünglichen Zweck erfüllen kann. Sehr nachdenklich hat mich mein Fahrer gestimmt. Dessen Eltern überlebten die Roten Khmer, starben aber jung, da sie durch die Entbehrungen krank waren.
Mit diesen doch sehr nachdenklichen Eindrücken schließe ich meine Tipps für Battambang. Die Stadt ist einen Besuch wert, denn neben Kolonialarchitektur, Zirkus und Bambusbahn gibt es sehr viel mehr zu entdecken. Hier kannst du hautnah in die Geschichte eintauchen, denn hier ist sie noch mehr ein Teil des Alltags als im restlichen Land.
Nun weißt du so einiges über Battambang und was du dort erleben kannst. Du bist jetzt mit Sicherheit auf der Suche nach weiteren Sehenswürdigkeiten, die du während deiner Reise in Kambodscha anschauen kannst?
Oder erst mal nach den Infos für die Hauptstadt Phnom Penh? Dann lies weiter. Denn hier kommen:
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Für die Hauptstadt Phnom Penh habe ich eine extra Seite als Reisetipp für Städtereisen.
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