• 26. April 2024

Bozen – letzte Ruhestätte des Gletschermanns „Ötzi“

 Bozen – letzte Ruhestätte des Gletschermanns „Ötzi“

Mord in den Alpen! Was klingt, wie der Trailer zu einem Tatort ist in Bozen wirklich passiert und zwar vor ungefähr 5.300 Jahren. Was erzählt die denn, denkst du jetzt vielleicht, aber ich spreche bzw. schreibe vom Gletschermann „Ötzi“. Seine letzte Ruhestätte findest du im Archäologischen Museum in Bozen / Südtirol und warum du dort unbedingt einen Besuch machen solltest, verrate ich dir hier in diesem Beitrag.

Was du sonst noch in Bozen besichtigen kannst, beschreibe ich dir auch kurz, aber die meisten Infos in diesem Beitrag handeln vom Leben und dem tragischen Tod des unbekannten Toten, den der Klimawandel und schmelzende Gletscher zum Vorschein brachte.

An dieser Stelle spoilere ich auch ein bisschen, denn es gibt sagenhafte neue Erkenntnisse zum Aussehen und zur Herkunft von Ötzi.

Lust auf mehr? Sehr schön, dann lass uns zuerst einmal einen Blick auf Bozen werfen, bevor wir in die Zeit von Ötzi eintauchen.

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Der Blick ins Franziskanerkloster lohnt in jedem Fall

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Bozen überrascht mit allerlei – auch mit Fahrradklingeln

Wissenswertes zu Bozen

Bozen ist die Provinzhauptstadt Südtirols und mit seinen über 100.000 Einwohnern neben Innsbruck und Trient die drittgrößte Stadt der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino. In Südtirol wird zu 95 % Deutsch gesprochen. In Bozen ist das anders. Mussolini hat nach dem Zweiten Weltkrieg gezielt Italiener hier angesiedelt und so ist Italienisch die Hauptsprache dort.

Mein Tipp für deinen Urlaub in Südtirol ist generell, dass du zu politischen Themen keine Stellung beziehen solltest. Das ist hier ein schwieriges Thema und so bekommst du keine Schwierigkeiten bzw. stößt die Menschen hier nicht vor den Kopf. Gegenüber Deutschen gibt es immer mal wieder negative Einstellungen – sei es noch vom Zweiten Weltkrieg oder die deutsche Sparpolitik in der EU.

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Der Brunnen am Walther Platz befindet sich direkt neben dem Dom und markiert das Zentrum Bozens

Sehenswürdigkeiten in Bozen

In Bozen habe ich mir in der Touristeninformation einen Stadtplan mit den wichtigsten Gebäuden geholt. Dort ist auch ein kleiner Stadtrundgang beschrieben worden. Das kann ich dir empfehlen. Egal ob du so einen Rundgang selbst machst oder geführt. So kannst du eine Stadt prima kennen lernen.

Folgende Sehenswürdigkeiten in Bozen sind in diesem Stadtplan als Stadtrundgang zusammen gefasst:

  1. Piazza Walther von der Vogelweide und Dom – beides direkt in der Stadtmitte
  2. Dominikanerkirche, Kapuzinerkirche und Obstmarkt – diese 3 Sehenswürdigkeiten findest du gleich neben dem Dom
  3. Franziskanerkloster und Naturmuseum Südtirol – findest du nördlich des Doms
  4. Deutschordenkirche und St. Johann liegen schon am Rand des historischen Stadtkerns
  5. Die Laubengänge sind eines der Besonderheiten in der Altstadt Bozens und schließen gleich an den Kornplatz und das Merkantilmuseum an
  6. Das Archäologie- und Stadtmuseum findest du im Westen der Altstadt gleich neben dem Flüsschen Talvrea.
  7. Weitere Sehenswürdigkeiten sind noch das Museion (Museum für moderne und zeitgenössische Kunst), Siegesdenkmal, Herz Jesu Kirche und die Schlösser Maretsch und Runkelstein
  8. Außerhalb der Stadt bietet sich noch eines der Messner Mountain Museen an MMM. Doch darüber habe ich einen extra Blogbeitrag geschrieben und Infos zum Museum Firmiam findest du dort.

Der Dom bildet das Zentrum von Bozen

Wie in Meran hat Bozen es einen hübschen Stadtkern mit pastellfarbenen Stadthäusern und einem sehenswerten Dom. Dieser bietet sich als Startpunkt für die Stadtbesichtigung an.

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Den Dom findest du im Stadtzentrum und solltest ihn unbedingt auch von innen besichtigen

Besonders interessant ist die Straße mit den Laubengängen. Dort findest du hübsche kleine Geschäfte und auch die meisten Touristen. Nachdem ich den direkten Vergleich hatte, finde ich Meran als Stadt doch einiges schöner und gemütlicher zum Bummeln.

Ich persönlich finde Meran als Kurstadt viel gemütlicher für einen Stadtbummel als Bozen. Bozen ist durch die Industrie gewachsen und ist an vielen Stellen einfach viel zweckmäßiger, als das verspielte Meran, dass ja schon seither eine große Stellung im Tourismus besitzt.

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Im Abendlicht strahlen die Farben der Gebäude am schönsten

Das Archäologische Museum – Özis letzte Ruhestätte

Ich muss zugeben, dass es mich wie die meisten Besucher in das Museo Archeologico dell’Alto Adige zog. Du findest das Museum in der Museumstraße 43. Es hat dort keine eigenen Parkplätze. Am besten benutzt du für deinen Besuch der Stadt sowieso die öffentlichen Parkhäuser der Stadt.

Informationen zu Öffnungszeiten und Eintrittspreisen findest du auf der offiziellen Internetseite des Museums mit dem schönen Namen Iceman.

Das Museum ist der Ausstellung des Eismannes Ötzi gewidmet. Auf der Internetseite findest du auch ein Abbildung des Gletschermannes. Seine Gestalt wurde rekonstruiert, um ihm wieder ein Gesicht neben seiner Geschichte zu geben. Diese Darstellung wurde allerdings 2023 durch neueste Kenntnisse ersetzt. Genanalysen haben ergeben, dass der Gletschermann nicht wie bisher angenommen blond und blauäugig war, sondern sehr südländisch aussah. Er hatte sehr dunkle Haut und sein Augen waren wahrscheinlich fast schwarz. Zudem wird vermutet, dass er eine Glatze hatte.

SWR3 bringt neue Erkenntnisse zu Ötzi

Eine Abbildung findest du auf der Internetseite von SWR3, von wo ich diese neuesten Erkenntnisse habe

Ötzis Vorfahren kamen aus Anatolien und sein Genmaterial stammt fast zu 90 % aus dieser Region. Es deutet also sehr viel darauf hin, dass seine Vorfahren vor 6.500 Jahren nach Europa wanderten und er dann mit seinem Clan sehr abgeschieden in den Alpen lebte. In den 2.000 Jahren bis zu seinem Tod hatten seine Leute also kaum Kontakt zu anderen Menschen. Und trotz dieser Isolation waren diese Menschen außerordentlich gut an das harte Leben in den Bergen angepasst, wie die Ausrüstung Ötzis beweist.

Die Geschichte von Ötzis Entdeckung

Der abtauende Gletscher am Hauslabjoch gab die mumifizierte Leiche eines Mannes frei, die 1991 von Wanderern gefunden wurde. Sie dachten, es handelt sich um einen verunglückten Bergsteiger, eines Wanderers oder eines Opfers aus den Weltkriegen. So wurde er recht unsanft aus dem restlichen Eis befreit und zur Gerichtsmedizin gebracht. Leider wurde dabei einiges zerstört.

Dort wurde dann die Sensation festgestellt: Die Leiche war über 5.300 Jahre alt und stammt aus der Bronzezeit.

Damit ist er der älteste mumifizierte Leichnam, der jemals in Europa gefunden wurde. Schnell wurden Experten ins Fundgebiet geschickt, um weitere Ausrüstungsgegenstände und Kleidung des Gletschermannes sicherzustellen.

Bozen – letzte Ruhestätte des Gletschermanns „Ötzi“
Das Museo Archeologico dell’Alto Adige in Bozen ist eigentlich das Museum des Mannes aus dem Eis

Wo gehört der Eismann hin?

Anfänglich gab es Streit zwischen Österreich und Italien und nachdem festgestellt wurde, dass der Fundort doch auf Italienischer Seite liegt, wurde er nach Bozen gebracht. Hier wird der „Ötzi“ genannte Mann ausgestellt und weiter erforscht.

Ötzi, weil er im Ötztal gefunden wurde. Seine Erhaltung ist sehr aufwändig, da er eine „feuchte“ Mumie ist. Er wird also nicht nur gekühlt, sondern auch immer wieder mit Wassernebel bedampft, damit er nicht austrocknet.

Die Leiche kannst du durch ein kleines Fenster betrachten. Ich hätte darauf verzichten können, da es ja doch ein Mensch ist. Aber die Ausstellung ist super interessant. Du kannst dort alle Faktoren um das Leben dieses Mannes erfahren.

Seine Ausrüstung war perfekt auf das Leben im Hochgebirge angepasst. Er trug gefütterte Schuhe, einen warmen Mantel, eine Lederhose und eine warme Fellmütze. Mit einem Bogen konnte er jagen und hatte die Möglichkeit zum Feuermachen. Wie der moderne Mensch hatte er Rückenprobleme und wahrscheinlich Rückenschmerzen. Er kam von Südtirol, was anhand gefundener Blütenpollen herausgefunden wurde. Sein Mageninhalt wurde untersucht und seine letzte Mahlzeit rekonstruiert.

Mord in den Alpen!!!

Selbst seine Todesursache wurde entdeckt: Er wurde von hinten mit einem Pfeil erschossen. Dieser Pfeil wurde irgendwann einmal durch Zufall entdeckt. Die Pfeilspitze steckte in der Schulter und er ist wahrscheinlich verblutet.

Ermordet und zum Sterben zurück gelassen! Ein furchtbarer Gedanke. Außerdem ist ziemlich sicher, dass er eine wichtige Persönlichkeit war, denn er hatte eine besonders wertvolle Bonze-Axt mit dabei.

Auch die Machart seiner Kleidung legt Nahe, dass er etwas besonderes war.

Trotz vieler Antworten bleiben viele Fragen

Warum musste er sterben? Warum wurde die Axt nicht gestohlen? Wer war er im Leben? Führte er einen Clan oder war ein Medizinmann? War er auf der Flucht und deshalb so hoch oben in den Bergen unterwegs? Und warum war er allein, als er starb?

Wir werden es wohl nie erfahren. Aber Maskenbildner aus der Rechtsmedizin haben ihm wieder ein Gesicht gegeben. Es ist schon etwas Besonderes, ihm in die Augen zu schauen und sich dann seine Geschichte und die Umstände seines Todes bewusst zu machen. Auch wenn wir jetzt wissen, dass er wahrscheinlich doch anders aussah. Aber es ist auch nicht wirklich wichtig.

Ötzi – ein Mensch wie du und ich

Wichtig ist, dass du dir vor Augen führst, wie besonders es ist, einen Menschen zu betrachten, der vor ungefähr 5.300 Jahren lebte. Seine Ausrüstung erforschen kannst und erkennst, so anders war er gar nicht. Er hat sich kaum von uns unterschieden und doch liegen Weltreiche, Katastrophen und Entdeckungen dazwischen.

Was dachte dieser Mann? Was waren seine Wünsche? Seine Träume? Hatte er eine Familie und haben sie um ihn getrauert, als er nicht mehr von seiner Wanderung / Jagd / Flucht zurück kam? Was wurde aus diesen Menschen, die ihm nahe standen und wer weiß, vielleicht trägst auch du einen Teil seiner Gene in dir. Wir werden es wohl nie erfahren. Aber mal ehrlich, dass macht ja auch den Reiz des Forschens und Reisens aus – meinst du nicht auch?


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Lust auf weitere Reiseziele in Südtirol?

In diesem Beitrag habe ich dir nun ein wenig zur Stadt Bozen verraten, doch das Hauptaugenmerk liegt doch ganz eindeutig bei dem unglaublichen Gletschermann Ötzi. Ich habe dir verraten, wo du ihn besichtigen kannst und wie er gestorben ist. Leider kann noch niemand sagen, warum er ermordet wurde und regelmäßig werden neue Entdeckungen gemacht. Es bleibt also weiterhin spannend.

Wenn dir mein Beitrag gefallen hat, dann bist du vielleicht auf der Suche nach weiteren Sehenswürdigkeiten in der Gegend?

Dann schau dir meine Beitragsseite mit den Reisezielen Südtirol an. Dort sind alle Highlights, die ich erkundet habe, auf einen Blick zu sehen und verlinkt.



Als Frau allein unterwegs? Kein Problem!

In Südtirol als Frau allein unterwegs zu sein, ist einfach und sicher. In der Regel sprechen die Leute dort sogar Deutsch.


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23.05.2020 um 14:45 Uhr

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