Nach etlichen Wanderungen habe ich mich entschieden, heute wieder über meinen Urlaub in Deutschland zu schreiben. Das Thema hat sich ergeben, da ich von Reiner von Foto- Reiseblog zu einer Blogparade zum Thema „Grenzerfahrung“ eingeladen wurde. In diesem Artikel berichtet er über seine Erlebnissen auf Reisen wie einen Überfall oder einen Tauchunfall. Ich lege das Thema wesentlich positiver aus. Heute geht es nicht um die Erfahrung, die dich an die Grenze bringen, sondern die du an einer Grenze erleben kannst. Es geht um die ehemalige innerdeutsche Grenze – um genau zu sein in den Frankenwald zur Burg Lauenstein und einer entzückenden Wanderung auf einem Märchenpfad. Ganz in der Nähe der früheren Innerdeutschen Grenze.
- Der Frankenwald und was du darüber wissen solltest
- Der Todesstreifen
- Burg Lauenstein
- Die Besichtigung von Burg Lauenstein
- Der Märchenpfad Lauenstein
- Das Köchinnengrab
- Die Sage der Mantelburg
- viagollas Extratipp
- Möchtest du weitere spannende Beiträge von mir lesen? Kein Thema – hier kommen die Infos dazu.
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Der Frankenwald und was du darüber wissen solltest
Den Frankenwald findest du im Norden von Bayern. Seine Fläche umfasst fast 1.000 km² und bildet die südöstliche Fortsetzung des Thüringer Waldes. Man könnte auch sagen, dass es sich um den mittleren Teil des Thüringisch-Fränkischen Mittelgebirges handelt.
Dieser 200 km lange Höhenzug besteht aus dem Thüringer Wald, dem Thüringer Schiefergebirge, Frankenwald und Fichtelgebirge bis hin zur tschechischen Grenze.
41 Jahre lang verlief hier die innerdeutsche Grenze zur ehemaligen DDR. Die auch Todesstreifen genannte Grenze sorgte dafür, dass dieses Gebiet dünn besiedelt blieb und heute ein Schatzkästchen mit einzigartiger Natur, großartigen Wanderwegen und wilder Schönheit ist.
Der Todesstreifen
Früher gefürchtet, ist der Todesstreifen heute die grüne Besonderheit Deutschlands. Wir Deutschen haben es doch tatsächlich geschafft, aus einem Gebiet, welches Tod und Verderben brachte, ein grünes Band der Hoffnung zu knüpfen. Dieses grüne Band zieht sich als Kette von Biotopen auf 1.393 km von der Ostsee bis zur bayrisch-tschechischen Grenze quer durch Deutschland. Wenn du mehr über die Geschichte der Grenze erfahren möchtest, dann schau dir doch meinen Beitrag zum Checkpoint Charlie an oder generell meine Berlin Seite.
Weitere Infos zur Geschichte Deutschlands findest du übrigens auf meiner Deutschlandseite. Dort sind auch alle anderen Blogartikel über deutsche Reiseziele verlinkt. Schaust du aber nach konkreten Reiseinformationen für Bayern dann schau bei meiner Seite über dieses Bundesland nach.
Unser Ausflug in den Frankenwald führt uns aber sehr viel weiter in der Geschichte zurück, denn ich entführe dich zu wunderschönen Burg Lauenstein und damit ins Mittelalter.
Burg Lauenstein
Wie der Name verrät, findest du die mittelalterliche Höhenburg in der Ortschaft Lauenstein südöstlich der Stadt Ludwigsstadt. Die ältesten Teile der Burg gehen auf das 12. Jahrhundert zurück als sie erstmalig 1138 urkundlich erwähnt wurde. Die große strategische Bedeutung liegt in der Lage der Burg. Sie ist auf einem Berg in 550 m. ü. NN Höhe unweit der nördlichen Grenze Frankens gebaut worden.
1551 – 1554 wurde der Hauptflügel mit den vier Ecktürmen errichtet und gilt als bemerkenswertes Beispiel der Renaissance-Schlossarchitektur Mitteldeutschlands.
Burg Lauenstein hatte etliche Besitzer und war in viele Streitigkeiten verwickelt. 1791 fiel sie z. B. an den Markgrafen Carl Alexander und somit an Preußen. 1803 wurde die Burg dem Kurfürstentum Bayern überschrieben und nachdem sie 1815 in Privatbesitz kam, begann ihr Verfall. 1896 wurde sie wieder verkauft und umgebaut.
Private Wohnungen wechselten mit der Idee eines Hotels oder Pensionen ab. Im Zweiten Weltkrieg war hier sogar der militärische Geheimdienst untergebracht. 1962 kaufte sie der Freistaat Bayern und sanierte die Gesamtanlage. In 20 Räumen der Hauptburg wurde ein Museum eingerichtet in der du Rüstungen und Waffen neben der erhaltenen Möblierung bewundern kannst. Ursprüngliche Kachelöfen, Gemälde, Wand- und Deckenmalereien erzählen vom mittelalterlichen Leben auf der Burg.
Die Besichtigung von Burg Lauenstein
Im Ort Lauenstein angekommen ist die Burg ausgeschildert. Etwas unterhalb der Burg befindet sich ein Parkplatz, von dem du ein Stück bergauf zum Eingang des Museums gelangst. Informationen zu den Öffnungszeiten findest du hier.
Erkundige dich bitte wieder vorher, wie die Öffnungszeiten und Auflagen in der jetzigen Corona-Zeit sind.
Wenn möglich, dann besichtige die Burg mit einer Führung. Neben vielen Infos zur Burg und ihrer Geschichte, habe ich zudem tolle Erkenntnisse zu Redewendungen bekommen. Hier zwei Beispiele: Zum einen, wo der Begriff „Geld auf die hohe Kante legen“ seinen Ursprung hat: Die Betten hatten früher vier Pfosten und ein Dach. Auf dieses Dächlein legte der Hausherr sein Erspartes vor dem Schlafengehen. Er legte sein Geld also auf die „hohe Kante„.
Weißt du was ein „Gassenhauer“ ist?
Auf der Burg kannst du einen Blick auf historische Rüstungen und Waffen werfen. Die Schwerter sind wirklich beeindruckend. Vor allem eines davon, es wiegt 7 Kilo und ist bestimmt fast 2 m lang. Dieses Schwert wurde nicht zum Kämpfen verwendet, sondern um eine Gasse oder Bresche in das gegnerische Heer zu hauen. Es handelt sich also um den „Gassenhauer“. Ich mag mir lieber nicht vorstellen, welche furchtbaren Verletzungen dieses riesige Schwert verursacht hat.
Wenn du nach dem Besuch der Burg noch Lust und Zeit hast, dann kannst du eine kleine Wanderung vom Parkplatz aus starten.
Der Märchenpfad Lauenstein
Die Wanderung ist 4,5 km lang und für Kinderwagen nicht geeignet, da sie zum Teil auf schmalen Pfaden verläuft. Es gibt 13 Stationen bei denen Geschichten und Sagen aus der Region geschildert werden. Du folgst einfach dem Symbol mit dem kleinen Männchen, das in Eichenlaub gekleidet ist. Sein ausgestreckter Arm zeigt dir die Wanderrichtung an.
Der Weg führt dich den Wald bergauf auf den Ratzenberg. Es besteht auch die Möglichkeit, einen Abstecher zum Aussichtsturm “ Thüringer Warte“ zu unternehmen. Als ich dort war, war der Turm jedoch gesperrt. Ich kann dir also leider nicht sagen, ob sich der Umweg lohnt.
Das Köchinnengrab
Eine traurige Sage wird über das Köchinnengrab erzählt. Eine junge Köchin in der Burg führte ein leichtfertiges Leben mit vielen Männerbekanntschaften. Dumm nur, das sie ungewollt schwanger wurde. Nach der Geburt versteckte sie das Kind bei Tagelöhnern in der Nähe. Als sich die Köchin nun verliebte, war das Kind im weg und sie brachte es um, indem sie ist lebendig begrub.
Irgendwie kam die Tat heraus und sie wurde mit einem glühenden Pfahl erstochen und neben dem Kind begraben. Auf der Wanderung markieren zwei Steine dieses Grab. Die Legende entspricht wohl der Wahrheit, die Steine sind wahrscheinlich jedoch nur alte Grenzsteine. Trotzdem wird gemunkelt, hier den Geist der Köchin sehen zu können, wie sie nachts nach ihrem von ihr getötetem Kind sucht. Eine grausige Geschichte, findest du nicht?
Wie um die Laune zu heben, verläuft der Wanderweg nun auf freiem Feld und die Sonne vertreibt alle Geistergeschichten.
Die Sage der Mantelburg
Viele Geschichten auf diesem Märchenpfad haben mit dem Teufel zu tun. Ich frage mich wirklich, wo das herkommt und ob diese Geschichten für kleine Kinder geeignet sind? Der Teufel färbt die Eschenknospen schwarz, schlitzt die Eichenblätter und treibt sonstigen Blödsinn in der Gegend. Deshalb wird es dich nicht wundern, dass es für den Bau der Burg ebenfalls eine Sage gibt, in der der Teufel ein Wörtchen mitzureden hat.
915 besiegte König Konrad von Franken die Sorben und wollte danach die Nordgrenze seines Reichs mit einer Burg schützen. Er wählte dafür den Gipfel des Schwarzen Berges. Die Bauarbeiten begannen, jedoch stützte jede Nacht alles wieder ein, was tags zuvor errichtet wurde. Bald erzählte man sich, dass dies das Werk des Teufels war.
König Konrad versuchte die Baustelle zu schützen und umgab sie mit einem Zaun, Wachen und Feuer. Dies brachte jedoch auch nichts, da die Wachen jede Nacht um Mitternacht einschliefen. Ein frommer Einsiedler, der nicht weit weg wohnte, gab dem König den Rat, seinen Königsmantel zu zerreißen und aus den Stücken ein Seil zu flechten. Er solle sich einen einsamen Berg am anderen Ufer der Loquitz suchen und die Burg innerhalb eines von Mantel geschützten Kreises erbauen.
König Konrad befolgte den Rat und die Burg konnte errichtet werden. Das Volk nannte die Burg von nun an Mantelburg.
Meine Meinung dazu? Der König muss einen echt großen Mantel gehabt haben, wenn du dir die Größe der Burg heute anschaust…..
Nachdem du die Aussicht auf die umgebenden Hügel, Berge und Wälder genossen hast, spazierst du nun langsam wieder Richtung Auto bzw. Parkplatz bergab.
Eigentlich wollte ich an diesem Tag noch einen Blick in das Schiefermuseum in Ludwigsstadt werfen. Es hatte jedoch wegen Corona geschlossen. Die Häuser der Gegend zeigen dir jedoch ganz deutlich, welchen Wert Schiefer hier hat, denn viele Dächer sind mit Schiefer gedeckt und selbst ganze Wände sind mit Schiefer verkleidet.
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viagollas Extratipp
Ich habe an diesem Tag die Grenze nach Thüringen überquert und genial im letzten Ost-Bahnhof vor der damaligen DDR-Grenze nach Westdeutschland übernachtet. Ein wirklich außergewöhnliches Erlebnis. Ich hatte das ganze Bahnhofsgebäude für mich alleine, mit Blick auf der einen Seite in den Wald und auf der anderen Seite natürlich auf die Bahngleise.
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