• 19. März 2024

Entdecke Würzburgs Geschichte mit 11 Top-Sehenswürdigkeiten

 Entdecke Würzburgs Geschichte mit 11 Top-Sehenswürdigkeiten

Würzburg stand eigentlich schon lange auf meiner To-Do-Liste, der Orte, die ich gerne mal besuchen wollte. Als dann 2018 die Landesgartenschau dort stattfand, konnte ich den ersten kurzen Blick in die Stadt werfen. Was ich sah, machte Lust auf mehr und so war ein Besuch der Stadt der krönende Abschluss meines Deutschland-Urlaubs 2021. Ich erwartete eine schöne Stadt am Main, mit der Residenz, die ich anschauen wollte, ein hübsches Stadtzentrum, mit historischen Gebäuden und den Hauch von Geschichte, den ich so sehr liebe.

Doch ich fand viel mehr. Ich fand die Geschichte, einer furchtbaren Tragödie und den unbeugsamen Willen der Stadtbewohner, sich von dieser Tragödie nicht unterkriegen zu lassen.

In diesem Beitrag werde ich dir davon erzählen und mit einem Stadtspaziergang führe ich dich zu den beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten von Würzburg.

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Wissenswertes rund um Würzburg

In Würzburg findest du den Sitz der Regierung von Unterfranken und die Stadt ist mit ihren 127.000 Einwohnern die siebtgrößte Stadt in Bayern.

Der Fluss Main ist das bedeutendste Fließgewässer der Region und schlängelt sich am Rand des Marienbergs mitten durch die Stadt.

Diese schöne Gegend wurde schon früh von Menschen besiedelt und das erste Mal in der Geschichte wird Würzburg im Jahr 700 erwähnt. Bereits im Jahr 1000 errichteten die Kelten eine Art Burg oder Festung auf dem Marienberg und nach Bauernkrieg, Reform, Gegenreform, Hexenverfolgung und Großherzogtum und vielem mehr sind wir mehr oder weniger gut in der Neuzeit angekommen.

30 Minuten und die Welt war eine andere

Nun fragst du dich aber bestimmt, was es mit der Tragödie auf sich hat, von der ich oben geschrieben habe? Tja – diese Tragödie nannte sich Zweiter Weltkrieg und in nur 30 Minuten änderte sich alles in Würzburg.

Diese 30 Minuten in der Nacht vom 16. März 1945 kosteten 4.500 Menschen das Leben. Diese wurden zwischen 21:15 bis 21:45 bei einem Bombenangriff auf die Stadt ausgelöscht. Einfach so – als hätte ein ärgerliches Schicksal die Lebenskerze der Menschen ausgepustet.

Aber nicht nur Menschenleben wurden zerstört. Auch die wunderschönen Gebäude der Stadt, Kirchen und Teile der Residenz wurden unwiederbringlich vernichtet. 80 % der Kernstadt lag in Trümmern.

80 % des Würzburger Stadtzentrum wurde durch den Luftangriff 1945 zerstört

Während meiner Deutschlandurlaube habe ich viele solche Geschichten gelesen und Städte besucht, die im Zweiten Weltkrieg zerbombt wurden. In den Städten Ostdeutschlands, die ich in diesem Urlaub besuchte, wurden nach dem Krieg die Städte komplett anders wieder aufgebaut – einer neuen Ideologie folgend. Die Schönheit der Vergangenheit vergessend.

Nicht jedoch in Würzburg. Die Stadt wurde ebenfalls wieder aufgebaut, jedoch mit all ihren schönen alten Gebäuden – soweit es ging natürlich.

Und die Würzburger haben noch etwas anderes geschafft. Sie haben die Wunden der Vergangenheit nicht ignoriert. Sie sind bis heute sichtbar. Sichtbar aber so, dass es kein Vorwurf ist, sondern eine Erinnerung an das Geschehene – trotzdem neu und interessant.

Wie haben sie das hinbekommen? Ganz einfach. Kirchen und historische Gebäude wurden wieder aufgebaut und die Fassaden wieder komplett hergestellt. Betritts du aber das Gebäude, erkennst du das Neue auf einen Blick, da es schlicht in weiß gehalten wurde. Die Reste der Innenausstattung, die gerettet werden konnte, wurden dann an Wänden so eingefügt, dass du es sofort als alt erkennst. Du kannst also mit einem Blick das Alte vom Neuen unterscheiden und erkennst so, wie sehr die Gebäude zerstört waren.

Traurig, oder? Aber gerade das macht den Besuch von Würzburg aus und nun kommen wir zu meinen Vorschlägen für deinen Besuch:

Diese Sehenswürdigkeiten musst du in Würzburg unbedingt gesehen haben

Mein erster Tipp für deinen Besuch ist, dass du dir einen Stadtplan in der Touristeninformation besorgst. Dort ist nämlich ein Stadtrundgang samt Beschreibungen der Gebäude enthalten. Da ich nicht alles hier wiedergeben möchte, habe ich dir 11 Highlights von Würzburg ausgesucht.

Residenz und Hofgarten – UNESCO Weltkulturerbe

Die Residenz befindet sich mitten in Würzburg und du hast direkt davor einen Parkplatz. Für deinen Besuch dort solltest du dir mindestens 2 h Zeit nehmen.

Informationen zu den Öffnungszeiten findest du auf der offiziellen Internetseite der Residenz. Schaue dort auch am Besten noch nach, ob es irgendwelche Corona-Maßnahmen gibt. Denn das Thema wird uns wohl so schnell nicht mehr loslassen.

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Vergiss bei deinem Besuch der Residenz den Hofgarten nicht

Trotz der schlimmen Zerstörung im der Bombennacht von 1945 zählt die Residenz auch heute noch zu den bedeutendsten Schlössern Europas. Dieses wunderschöne Barockschloss wurde 1720 – 1744 erbaut und ist sogar UNESCO Weltkulturerbe.

Leider wurde die Residenz nicht nur von Bomben getroffen, sondern brannte auch fast komplett nieder. Mit dem Wiederaufbau wurde bereits 1945 begonnen und die letzten Räume, die nach der aufwändigen Rekonstruktion wiedereröffnet wurden, waren das Spiegelkabinett und das südliche Kaiserzimmer. Das dauerte allerdings bis 1987.

Für den Hofgarten solltest du dir ebenfalls genügend Zeit nehmen, denn die Parkanlage ist wirklich riesig. Die Orangerie ist heute allerdings immer noch ein Ort der Zerstörung. Dort werden Kunstwerke der Residenz aufbewahrt, die noch keinen Platz oder Zuordnung fanden. Mich machte es wirklich traurig, die eingestaubten Relikte der Vergangenheit hier zu sehen. Fast vergessen und wartend. Wartend auf die Rückkehr ins Schloss.

Festung Marienberg – 1000 Jahre Festungsgeschichte

Die Festung Marienberg thront über der Stadt und ist nicht zu übersehen. Bereits im Jahr 1000 wurde hier eine Fliehburg in der Hallstattzeit errichtet. Aufgrund der strategisch wichtigen Lage über dem Maintal wurde hier ständig weiter gebaut. So wurde 200 Jahre später die Burg gegründet und Fürstbischöfe machten sie zu ihrem Wohnsitz.

Im 16. Jh. wurde die Anlage dann zu einem Renaissanceschloss erweitert, um dann im 17. Jh. zu einer Barockfestung umgebaut zu werden.

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Der Fürstengarten der Festung Marienberg ist ganz am Ende der Anlage

Heute findest du im Zeughaus und im Fürstenbau das“Museum für Franken – Staatliches Museum für Kunst- und Kulturgeschichte in Würzburg“. Dieses habe ich jedoch nicht angeschaut.

Trotzdem habe ich lange für die Besichtigung der Festung benötigt, denn die Anlage ist riesig. Nimm dir also genügend Zeit dafür, denn von hier oben hat es auch einen schönen Barockgarten. Dieser 1.300 m² große Fürstengarten ist vom Burghof aus zugänglich. Er wurde 1937/38 nach Plänen des frühen 18. Jahrhunderts wiederhergestellt.

Vom Garten hast du auch den besten Blick auf Würzburg und das Maintal.

Gartenschaupark – dein Weg zur Festung Marienberg

Unterhalb der Festung Marienberg befindet sich der Gartenschaupark der Landesgartenschau von 1990. Mein Tipp ist deshalb, dass du durch den Park hinauf zur Festung läufst, damit du dir auch den Park anschauen kannst.

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Ich finde, die Statue von Rübezahl sieht ein bisschen wie Gandalf aus. Was meinst du?

Ziel der Gartenschau war es, im Vorgelände des Festungsberges der Festung Marienberg die Mainauen mit dem Marienberg zu verbinden und somit eine Fortführung der Glacisanlagen westlich des Mains über die Wallgräben zu erhalten. Eine Erklärung zu Glacis und ihrer Bedeutung habe ich dir bei der Bundesfestung Ulm beschrieben.

Marienkapelle – Würzburgs Stadtzentrum

Die Marienkapelle mit ihrer auffälligen rot-weißen Fassade bildet das Zentrum von Würzburg. Sie steht natürlich auf dem Marktplatz und dort befindet sich auch die Touristeninformation.

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Die Marienkapelle flankiert den Marktplatz

Der Bau dieser spätgotische Hallenkirche wurde 1377 begonnen und ihr auffälliges Erscheinungsbild bietet dir einen guten Orientierungspunkt für deinen Stadtrundgang.

Dom St. Kilian – Deutschlands viertgrößte romanische Kirche

Wie schon die Überschrift erahnen lässt, ist der Dom aufgrund seiner Größe nicht zu übersehen und du findest ihn südlich des Marktplatzes.

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Der Dom brannte wie so vieles 1945 nieder – heute erkennst du an den weißen Flächen den Neubau

Wenn du den Dom besichtigst, kannst du es kaum glauben, dass er in der Brandnacht 1945 komplett ausbrannte.

Sein Wiederaufbau dauerte bis 1967. In diesem Jahr wurde er auch feierlich geweiht.

Alte Mainbrücke – ein MUSS jeden Besuchs – egal wie kurz er ist

Mich zieht es in Städten immer irgendwie zu den Flüssen und ich glaube, so wie mir geht es vielen. So ist die Alte Mainbrücke ein wahrer Besuchermagnet.

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Blick von der Alten Mainbrücke auf die Altstadt

Die Mainbrücke wurde zwischen 1473-1543 erbaut und 1730 mit Heiligenfiguren ergänzt.

Alter Kran – das Wahrzeichen der Stadt

Wenn du am Main spazieren gehen möchtest, dann solltest du dir den alten Kran nördlich der Alten Mainbrücke anschauen. Der passt meiner Meinung eher in das Stadtbild von Hamburg, aber noch beeindruckender ist sein Alter.

Das Wahrzeichen der Stadt stammt aus dem Jahr 1772/73.

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Der Alte Kran gilt als Wahrzeichen der Stadt

Bürgerspital – schönster Innenhof Würzburgs

Das Bürgerspital habe ich dir wegen dieses unglaublichen Innenhofs mit in die Liste aufgenommen. Solch farbenfrohen Arkaden hätte ich eher in Italien vermutet.

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Der Innenhof des Bürgerspitals erinnert eher an Bologna in Italien

Du findest das Bürgerspital, wenn du einfach der Eichhornstraße vom Marktplatz ausgehend nach Osten folgst. Dann steht dort ein großer Bocksbeutel  – eine typische Weinflasche der Region. Du kannst es also nicht verfehlen.

Stift Haug – erster barocker Kirchenbau in Franken

Da wir es gerade von Italien hatten – die Barockkirche Stift Haug wurde von einem italienischen Architekten erbaut.

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Die Barockkirche Stift Haug erkennst du an der Vierungskuppel schon von Weitem

Die mächtige Vierungskuppel vom Stift Haug kannst du schon von weitem sehen. Du findest den Stift auch ganz einfach, indem du vom Bürgerspital nach Norden spazierst.

Leider verbrannte in der Bombennacht 1945 die reiche Ausstattung der Kirche fast komplett.

Juliusspital – Heimat blauer Schafe

Das Juliusspital versteckt sich nördlich des Marktplatzes. Schlenderst du der Schönbornstraße entlang, läufst du direkt darauf zu. Die Straßenfront ist nicht so interessant. Du solltest jedoch einen Blick in den Garten werfen.

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Wenn du in Ingolstadt auf der Gartenschau warst, kennst du die blauen Schafe

Der komplette Gebäudekomplex im Barockstiel hat aufgrund seiner Größe fast einen schlossartigen Charakter. Im Garten findest du einen Pavillon von 1714 und eine barocke Brunnenanlage aus dem Jahr 1706.

Außerdem habe ich hier eine Herde blauer Schafe entdeckt, die bestimmt von der Gartenschau in Ingolstadt abgehauen sind. Psssst – nicht weitersagen.

St. Peter – Die Barockkirche von 1717

Die Kirche St. Peter steht südlich des Marktplatzes und es handelt sich um eine Kirche mit einer wunderschönen Barockfassade. Diese wurde 1717 erbaut.

Interessant ist jedoch, dass die beiden Türme noch von der ersten romanischen Kirche dort stammen. Es ist ein schönes Beispiel, wie beide Baustile harmonisch kombiniert werden können.

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St. Peter ist ebenfalls eine Barockkirche

Dein Tag in Würzburg

Habe ich dir zu viel versprochen? Würzburg ist eine faszinierende Stadt., nicht wahr? Ich habe dich in die Vergangenheit entführt, zu einer Nacht, die 1945 so viel Leid und Verzweiflung brachte.

Ich habe dir gezeigt, wie die Bürger von Würzburg alles wieder aufbauten und wie wundervoll heute wieder ein Spaziergang durch die Altstadt ist. Top-Sehenswürdigkeiten wie die alte Residenz, die Festung Marienberg, der Dom und die Marienkapelle lagen ebenso auf unserem Weg, wie die Alte Mainbrücke und das Gartenschaugelände von 1990.

Möchtest du weitere spannende Beiträge von mir lesen? Kein Thema – hier kommen die Infos dazu.

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2 Comments

  • Keltische Fliehburg => 1000 v. C.
    Sonst stimmt die Rechnung nicht 😉

    • Hallo Ralf,
      danke für den Hinweis. Mist – das wären ja 2000 Jahre Unterschied.
      Ich werde das Prüfen und dann korrigieren 😉
      Viele Grüße
      Sonja

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