Mein Beitrag heute entführt dich in die Stadt Saalfeld – eine hübsche Stadt an der Saale.in Thüringen. Einen Besuch Wert, überlegst du jetzt? Hast du aber gewusst, dass es dort die Feengrotte gibt? Das dort Alaun abgebaut wurde und die Florentiner Medici damit ihren Reichtum begründeten und hier die Schwarzburg sogar als Königspfalz diente? Nein? Dann lies weiter, denn in diesem Beitrag verrate ich dir all dieses und stelle in einem kurzen Standrundgang alle Sehenswürdigkeiten kurz vor.
- Wissenswertes zur Geschichte von Saalfeld
- Ein Stadtrundgang durch Saalfeld – was gibt es zu entdecken?
- Die Feengrotte und ihr Besuch
- Alaun – das Wundermittel des Mittelalters
- Interesse an weiteren interessanten Beiträgen über Thüringen nach deinem Ausflug nach Saalfeld?
- Kennst du mein Reise-Coaching bzw. Reise-Mentoring Programm für alleinreisende Frauen?
Mein Buchtipp für deine Reise*
*Affiliate-Link – Wenn du über diesen Link bei Amazon einkaufst, kannst du mich und diesen Reiseblog unterstützen. Ich bekomme eine kleine Provision dafür und du hast keine Mehrkosten, egal was du kaufst.
Wissenswertes zur Geschichte von Saalfeld
Saalfeld liegt am Fluss Saale im Süden von Thüringen und ist die Kreisstadt des Landkreises Saalfeld-Rudolstadt. Südwestlich der Stadt beginnt das Thüringer Schiefergebirge. Davon habe ich bereits in meinem Beitrag über Lauenstein geschrieben. Saalfeld habe ich übrigens direkt danach besucht.
Dieser Ort wurde doch tatsächlich 899 erstmals urkundlich erwähnt und zählt damit zu den ältesten Ortsgründungen in Thüringen.
Heinrich II schenkte es dem Pfalzgrafen von Lothringen und 1071 ging es in den Besitz des Erzbistums Köln über. Nach der Gründung des Benediktinerklosters St. Peter und Paul entstand hier ein kirchliches Machtzentrum, das bis nach der Reformation 1526 bestand.
Warum enthält das Stadtwappen von Saalfeld Fische?
1346 erhielt die Stadt das Recht, in der Saale Fischfang zu betreiben, was du heute noch im Stadtwappen erkennen kannst. Dieses besteht aus 2 Barben auf grünem Schild.
1517 kam es zu einem großen Stadtbrand und der Wiederaufbau im Renaissancestil verleiht der Stadt ihr heutiges Aussehen. Das Rathaus wurde z. B. 1529 bis 1537 gebaut und die Münze 1551.
Herzog Albrecht machte 1675 Saalfeld zu seiner Residenz und begann 1677 mit dem Bau von Schloss Saalfeld. Dieses ist jedoch erst 1726 vollendet worden und steht heute an der Stelle des ehemaligen Benediktinerklosters, welches abgerissen wurde.
1806 fand der preußische Prinz Louis Ferdinand seinen Tod in der als „Gefecht von Saalfeld“ bekannten Schlacht. 14.000 Franzosen kämpften gehen das mit 9.000 Mann unterlegene preußische Heer.
1871 kam die Bahn nach Saalfeld und die Industrialisierung nahm ihren Lauf.
Im Zweiten Weltkrieg war die Wehrmacht in Saalfeld stationiert und 1945 übergaben die US-Truppen den Ort an die Rote Armee und ab 1949 war er Teil der DDR.
Ein Stadtrundgang durch Saalfeld – was gibt es zu entdecken?
Am besten kannst du die über 1.000jährige Geschichte durch einen Stadtspaziergang erkunden. Einen sehr schönen historischen Rundgang findest du auf der Tourismusseite der Stadt.
Hier die Highlights dieses Rundgangs:
Der Hohe Schwarm – die Ruine der Staufischen Königspfalz
Der Hohe Schwarm ist der Überrest der aus dem 7. Jh. stammenden Burg. Ab 1208 diente sie den Grafen von Schwarzburg als Staufische Königspfalz und im 14. Jh. zogen die sächsischen Markgrafen ein.
Im frühen Mittelalter residierten Könige und Kaiser noch nicht an festen Höfen, sondern reisten von Pfalz zu Pfalz und von Burg zu Burg. Eine solche Burg war die als gotischer Wohnturm errichtet Anlage. Erst 1551 war sie so veraltet, dass angefangen wurde, sie als Rohstofflager zu nutzen und ihr teilweiser Abriss begann.
Nach der Wende wurde die Ruine 1995 bis 1997 saniert und so vor weiterem Verfall gesichert. Die Ruine gilt als Wahrzeichen der Stadt. Sie kann von 9 bis 18 Uhr besichtigt werden (im Winter bis 17 Uhr).
Das Höhnsche Haus war früher das Postamt
Das Höhnsche Haus hat eine wunderschöne Renaissancefassade und war bis Mitte des 18. Jahrhunderts das Postamt. Es wurde 1606 gebaut und leider bei einem Brand 1911 schwer beschädigt. So ist das heutige Gebäude eine schöne Rekonstruktion, der du aber den Umbau nicht anmerkst.
Das Darrtor – Reste der Stadtbefestigung
Bei deinem Rundgang kommst du auch an einem der Stadttore – dem Darrtor vorbei. Dieses Stadttor aus dem 14. Jh. und somit der älteste Tortum der Stadt. Damals war er Tag und Nacht mit Wachen besetzt, um den Zugang zur Stadt zu kontrollieren. Von oben hast du einen großartigen Blick auf die Stadt. Die Öffnungszeiten sind von 10 bis 17 Uhr.
Das Blankenburger Tor ist auf der anderen Seite der Stadt und noch heute eine beeindruckende Pforte, um die Innenstadt zu betreten.
Worauf solltest du bei deinem Besuch in Saalfeld sonst noch achten?
Auch ein Abstecher in den Schlosspark ist lohnend, vor allem bei schönem Wetter.
Achte beim Besuch der Stadt auch auf die Stromkästen und sonstigen öffentlichen Installationen. Die sind hier nämlich wunderschön bemalt, was ich für eine geniale Idee halte – Freilichtgalerie bei Alltagsgegenständen.
Und wenn du genug von Gebäuden hast, dann solltest du einen Abstecher zur Saale machen. Halte hier die Augen auf, denn ich konnte eine Bisamratte bei der Morgentoilette beobachten. Es sind so hübsche Tiere – doch leider sind sie nicht heimisch. Es ist kein schöner Gedanke, dass sie ursprünglich zum Pelzgewinnen nach Deutschland gebracht wurden. Interessant ist auch, dass es keine Ratte ist, sondern eine Wühlmaus – hmm – ok – die doch ziemlich groß ist. Ach und sie stammt aus Nordamerika – du kannst es also auch mit englisch probieren, wenn du Angst vor ihr hast.
Die Feengrotte und ihr Besuch
Die Feengrotte liegt ein Stückchen außerhalb von Saalfeld – ist jedoch kaum zu übersehen, da sie überall in der Stadt angeschrieben ist. Dort hat es kostenlose Parkplätze. Bitte checke aber vor deinem Besuch die Öffnungszeiten und Vorgaben für deinen Besuch.
Um deinen Besuch zu planen, solltest du dir vorher überlegen, was du alles anschauen möchtest. Es gibt das Schaubergwerk, das Feenweltchen und das Erlebnismuseum Grottoneum. Das Schaubergwerk ist nur mit Führung zu besichtigen und da ich bei meinem Besuch nicht gleich einen Termin bekam, habe ich alles angeschaut.
Jeder Teil kostest extra Eintritt und es gibt auch Gemeinschaftstickets. Es ist sinnvoll, dass du dir das vorher anschaust, denn alles zusammen kostete bei meinem Besuch z. B. 19 €.
- Abenteuerwald Feenweltchen
- Das Schaubergwerk
- Erlebnismuseum Grottoneum
- Alaun – das Wundermittel des Mittelalters
Abenteuerwald Feenweltchen
Das Feenweltchen ist das Highlight für Kinder bei diesem Besuch. In einem Wald gibt es einen angelegten Park mit verschiedenen Lebensbereichen für Elfen, Feen und Kobolde.
Du spazierst vom magischen Garten der Feenpflanzen leicht bergauf in den offenen Bereich der Elfenwiese. Hier hat es schöne Picknickplätze und Spielbereiche im Freien. Genial fand ich die Murmelbahn. Da wird jeder zum Kind und vor allem ich, denn ich liebe Murmeln.
Wenn du die Sonne genügend genossen hast oder dein Termin für die Stollenführung nahe rückt, dann gelangst du über den hellen Hein der Lichtelfen in den dunklen Wald zurück bergab. Dort findest du das Reich der Waldgeister. Aber Obacht, sie lieben es, dich zu fangen. Mich hat einer erwischt.
Der gesamte Bereich ist nicht für Kinderwagen geeignet und auch für Rollstühle nicht möglich. Es sind nur Trampelpfade und zum Teil sind sie recht steil. Jedoch für Kinder und alle Kindsköpfe super schön angelegt.
Das Schaubergwerk
Nach meinem Besuch des Feenwaldes war ich also schon besonders gespannt auf den nächsten Teil der Tour und wurde nicht enttäuscht: Besonders witzig fand ich, dass die Besucher alle Mäntel und Zipfelmützen bekamen und so die ganze Gruppe wie eine Horde wilder Zwerge aussah. Große Besucher wie ich müssen aufpassen. Manche Stollen sind nicht sehr hoch.
Das Schaubergwerk lockt mit tollen Fotos von Tropfsteinen, ist in erster Hinsicht aber das, was der Name verspricht: Ein Schaubergwerk. Hier lernst du viel über die Bergwerkskunst und den Abbau von Alaun. Noch nie gehört? Sei beruhigt – ich auch nicht. Also bitte nicht enttäuscht sein, wenn die tollen Tropfstein-Grotten nur einen Teil der Führung ausmachen. Diesen davon aber besonders farbenprächtig. Versprochen.
Mehr über Alaun verrate ich im Beitrag zum Museum
Auf der Suche nach Gold, Silber und anderen begehrten Metallen fanden die Bergleute vor vielen Jahrhunderten ein gefragtes Gestein – den schwarzen Alaunschiefer. Mehr dazu erfährst du im Museum, dass ich dir wirklich empfehlen kann. Im Laufe der Zeit verwandelte die Natur die unterirdischen Hohlräume in eine farbenprächtige Tropfsteinwelt mit unterschiedlichen Grotten.
Die Führungen sind toll gemacht und für Kinder besonders zu empfehlen, da diese aktiv mit Fragen spielerisch einbezogen werden
Nachdem du nun viel gelernt hast, darfst du dich auf die Wunderwelt der Tropfsteine freuen. Die Natur hat hier mal wieder nicht mit ihrer Kunst gegeizt und märchenhafte Formen aus Kalk geformt und sie mit unglaublichen Farbtönen eingefärbt. Viele Grotten sind mit einem Wasserbecken versehen, so dass du den perfekten Spiegel für das Naturschauspiel vorfindest.
Die Magie der Tropfsteine – lass dich hier verzaubern
Bei Höhlenbesuchen muss ich immer an den Zwerg Gimli aus „Herr der Ringe“ denken. Im Buch besucht er ja die Tropfsteinhöhlen in Helms Klamm (kommt im Film leider nicht vor) und er wäre wirklich begeistert von der Schönheit hier.
Das absolut Beste ist aber, dass in einer Grotte eine Lichtprojektion zu Enyas „May it Be“ gespielt wird. Wenn du da nicht die Bilder von Mittelerde im Kopf hast und feuchte Augen bekommst, bist du kein Fan von J.R.R. Tolkien. Wer hier sein Handy oder seine Kamera zum Aufnehmen nutzt, hat nicht gelernt, die Magie eines solchen Momentes zu genießen.
Erlebnismuseum Grottoneum
Im Museum erfährst du nochmal so Dinge, wie ein Bergmann früher Licht machte, Tropfsteine entstehen und sie ihre Farben bekommen. Das wird dir im Schaustollen ebenfalls erläutert. Du lernst unterschiedliche Mineralien kennen und kannst sie unter großen Mikroskopen betrachten.
Alaun – das Wundermittel des Mittelalters
Alaun wurde schon von den Ägyptern als Brandschutzmittel verwendet. Die Römer benutzten es zum gleichen Zweck und zusätzlich noch als Deo. Die Florentiner Familie der Medici wurde reich damit, da es auch zum Tuchfärben notwendig war. Eine weitere wichtige Funktion ist die als Blutstiller und die Männer unter meinen Lesern kennen vielleicht die Salzstifte, die sie verwenden können, falls sie sich beim Rasieren geschnitten haben. Die kannst du übrigens im Souvenir-Shop erwerben.
Das Interessante ist, dass es Jahre dauerte, Alaun zu gewinnen. Der Alaunschiefer wurde gebrochen und mit großen Mengen Holz gebrannt. Danach wurde die so genannte Röstbühne durchfeuchtet und jahrelang der Verwitterung überlassen. Die Masse wurde anschließend in großen Holzbottichen weiter ausgelaugt und die Lauge zur Weiterverarbeitung ins Siedehaus gebracht. Hier wurde sie solange gekocht und eingedickt, bis das begehrte Salz entstand, auf dessen Handel sogar der Papst früher ein Monopol besaß.
Mein Buchtipp für deine Reise*
*Affiliate-Link – Wenn du über diesen Link bei Amazon einkaufst, kannst du mich und diesen Reiseblog unterstützen. Ich bekomme eine kleine Provision dafür und du hast keine Mehrkosten, egal was du kaufst.
Interesse an weiteren interessanten Beiträgen über Thüringen nach deinem Ausflug nach Saalfeld?
Nach dem Besuch von Saalfeld, der Feen, Waldgeister und den Zwergen im Bergwerk hoffe ich, dass du einen erlebnisreichen Tag in Thüringen hattest. Du konntest in einem Stadtrundgang die Reste der Schwarzburg bestaunen, konntest die alten Stadttore erkunden und hast die wunderschöne alte Post besucht. In der Feengrotte hast du Waldgeistern getrotzt und konntest die Magie der Tropfsteine erleben können. Zum Schluss lerntest du noch Alaun kennen und das alles in nur einem Tag!
Falls du nun weitere meiner Beiträge lesen möchtest, freue ich mich wenn du die Top-Sehenswürdigkeiten über Thüringen auf meiner Seite über dieses Bundesland liest und mich auch weiter empfiehlst.
Mehr über andere Bundesländer und die Geschichte Deutschlands findest du übrigens auf meiner Deutschlandseite. Dort sind auch alle anderen Blogartikel über deutsche Reiseziele verlinkt.
Newsletter und Kommentar nicht vergessen
Hat dir mein Beitrag gefallen? Wenn ja, dann trage dich in meinen Newsletter ein. Du bekommst dann nur eine E-Mail, wenn ein neuer Beitrag von mir online geht. Danach wirst du nie wieder einen Text von mir verpassen – versprochen.
Wenn du möchtest, dann schau auch auf Facebook, LinkedIn, Instagram und Pinterest vorbei. Dort poste ich regelmäßig Beiträge.
Kennst du mein Reise-Coaching bzw. Reise-Mentoring Programm für alleinreisende Frauen?
Mit meinem Reise-Mentoring helfe ich Frauen, die alleine Reisen wollen, ihre Träume von einer Reise, einem Urlaub oder auch nur von einem Ausflug zu verwirklichen, damit sie diesen ohne Angst, Einsamkeit oder Überforderung sicher und selbstbewusst genießen können.
Ich sehe mich dabei ein bisschen wie ein Trainer im Sport. Dort können die Sportlerinnen auch allein agieren, jedoch sind sie einfacher, schneller und sicherer und am Ziel, wenn sie mit den Tricks und Kniffen des Trainers arbeiten. Und die Rückmeldungen meiner Teilnehmerinnen bestätigen – mein Programm funktioniert.
Worauf wartest du noch? Ein Blick auf meine Angebotsseite tut nicht weh und wenn es nichts für dich ist, dann vielleicht für eine Freundin oder Bekannte? Wenn du meine Seite magst und mir helfen möchtest mein Business aufzubauen, dann empfehle mich auch gerne weiter. Im Augenblick stehe auch ich in den Startlöchern eines neuen aufregenden Lebens – meinem eigenen Business als Reiseblogger und Reise-Mentorin.
2 Antworten
Liebe Sonja,
für Deutschlandtipps bin ich immer zu haben. Im Moment entdecke ich noch meine nähere Umgebung bei kleinen Städtetripps oder Wanderungen. Ich hoffe, dass ich im Sommer auch mal wieder Städte mit Übernachtung bereisen kann.
Das Feenwäldchen sieht ja goldig aus. In Höhlen gehe ich auch immer gerne. Sie haben irgend wie etwas Magisches. Liegt Rudolstadt bei Saalfeld? Da waren doch immer die tollen Festivals. Leider noch nie dagewesen, aber viel Gutes von gehört.
Liebe Grüße
Renate
Liebe Renate,
Ich bin aufgrund Corona letztes Jahr in Deutschland geblieben und habe mir diese Ecke ausgesucht, da ich sie nicht kannte. Zuhause unterwegs bin auch sehr gern. Ich liebe es alles möglich zu erkunden und auf Entdeckungsreise zu gehen und wenn es nur in den Nachbarort oder in ein Museum ist. Das fehlt mir im Augenblick schon sehr.
Dafür gehe ich gerade viel wandern, was du an den zahlreichen Wandertouren auf dem Blog sehen kannst. Durch den Urlaub bin ich jedoch weiter weg gefahren und konnte tolle Menschen in Deutschland kennen lernen und schöne Orte erkunden. Die Feengrotte mit dem Feenweltchen ist wirklich sehr schön gemacht und auch für Erwachsene ein Erlebnis.
Rudolstadt ist in der Nähe und die Festivals habe ich leider auch nicht gesehen. Dafür das Schloss dort und es ist ein wirklicher Zufall, denn daran schreibe ich heute. Rudolstadt wird der Beitrag für kommende Woche.
Liebe Grüße
Sonja