• 20. April 2024

Wisente in Neresheim – so findest du sie

 Wisente in Neresheim – so findest du sie

Du hast bestimmt auch die Artikel in der Zeitung oder die Posts im Internet über die Wisente in Neresheim gesehen? Ich muss zugeben, dass ich sehr gespannt war, sie in echt zu sehen. Als Kind habe ich es geliebt, mit meinem Papa alte Westernfilme anzuschauen und wenn dann Bisonherden gezeigt wurden, dann schlug mein kleines Herz immer schneller.

Du erinnerst dich doch sicherlich auch an diese unglaubliche Szene in „Der mit dem Wolf tanzt“, als die Bisonherde – die Tatonkas – zu hunderten über die Prärie ziehen und der Traum des wilden Westens in monumentalen Bildern gezeigt wird? Weißt du übrigens, dass Tatonka in der Sprache der Sioux „Bison“ bedeutet?

Wisent – Neresheim – Wegbeschreibung - Wanderung – Schwäbische Alb – Ostalbkreis – Baden-Württemberg – viagolla
Sonnenaufgang in der perfekten Westernkulisse in den USA – einst die Heimat von Millionen amerikanischen Bisons

Auch in Europa gab es Bisons – Wisent genannt

Sehr traurig fand ich es deshalb, dass die europäischen Bisons als ausgestorben galten. Ich hatte zwar schon gehört, dass sie nachgezüchtet werden, aber bis heute war mir nicht bewusst, wie weit dieses Zuchtprogramm schon ist. Als ich dann der Zeitung las, dass eine Bisonherde mit dem europäischen Wisent bei mir in der Nähe eine neue Heimat findet, war ich richtig aufgeregt. Es war nur logisch, dass ich dort unbedingt hin musste, um selbst zu schauen, wie sie aussehen und wo sie zu finden sind.

Das mit dem Finden, stellte sich dann auch prompt als nicht ganz so einfach heraus. Erst beim zweiten Besuch lief ich bis zum Gehege, denn beim ersten Mal hatte ich nicht genug Zeit zum Suchen.

Das ist dann auch schon mein erster Tipp: Du musst unbedingt mindestens 1 Stunde Zeit einplanen, denn du benötigst ca. 20 min. vom Parkplatz zum Gehege. Das zweite Problem ist die Tatsache, dass es nirgends angeschrieben ist. Deshalb verrate ich dir in diesem Beitrag, wie du die Tiere am besten findest und gebe dir ein bisschen Hintergrundwissen zu den Wisenten – den europäischen Verwandten der amerikanischen Bisons – auch Europäisches Bison genannt.


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Das solltest du über das Wisent – Europäische Bison wissen

Wisente lebten früher überall von West- über Zentral bis Südosteuropa. 1927 wurde das letzte in freier Wildbahn lebenden Tier im Kaukasus erschossen. Die Ära dieser wunderschönen Tiere schien zu Ende und Europa verlor ein weiteres großes Wildtier.

Wisent – Neresheim – Wegbeschreibung - Wanderung – Schwäbische Alb – Ostalbkreis – Baden-Württemberg – viagolla
Die amerikanischen Bisons sind größer und dunkler als unsere Wisente – aber die Landschaft könnte auch bei uns sein – oder?

Um das Aussterben des Wisent jedoch komplett zu verhindern, wurde ein Zuchtprogramm mit den letzten in Zoos und Wildgehegen lebenden Tieren gestartet. Alle heute existierenden Wisente stammen von diesen 12 Tieren ab und der mangelnde Genpool ist immer noch ein großes Risiko bei der Zucht.

Die Anstrengungen der Wiederansiedlung fruchteten und 1952 konnte die erste Herde in dem Gebiet des heutigen Nationalparks Białowieża an der polnisch-belarussischen Grenze ausgewildert werden.

2013 werden die ersten Wisente in Deutschland freigelassen

In Deutschland war es dann 2013 soweit. Das Projekt „Wisente im Rothaargebirge“ führte dazu, dass eine achtköpfige Herde ausgewildert wurde. Heute leben in Deutschland wieder 25 Tiere in freier Wildbahn. Ein schöner Erfolg – findest du nicht?

Es gibt nun wieder über 9.000 Europäische Bisons, von denen wieder fast 7.000 frei durch Wälder, Steppen und Heiden streifen dürfen. Ca. 500 Tiere leben halbwild und ich denke, zu denen wird auch unsere Herde in Neresheim gezählt. Den Rest kannst du in Zoos und Tierparks besuchen.

Nah – bist du jetzt neugierig? Klar doch – denn nun erzähle ich dir, wo du die Wisentherde finden kannst:

So findest du die Wisentherde in Neresheim

Meine Wanderung war ca. 7 km lang, da ich beide Wisentgehege umrundet habe. Der Weg zu den Gehegen ist bereit und du kannst Kinderwagen und Rollstuhl mitnehmen. Der Weg um die Gehege ist jedoch nicht immer befestigt, so dass du gut zu Fuß sein musst und festes Schuhwerk anhaben solltest. Ein Fernglas ist auch nicht verkehrt, denn wie schon gesagt: Das Gebiet ist riesig.

Wisent – Neresheim – Wegbeschreibung - Wanderung – Schwäbische Alb – Ostalbkreis – Baden-Württemberg – viagolla
Falls du keine Wisente sehen kannst – das Neresheimer Kloster ist ebenfalls einen Besuch wert

Sei dir aber bitte über eines klar. Die Tiere leben hier nicht im Zoo und sind auch nicht dafür da, dass die ständig gesehen werden können. Sie sollen hier soweit es geht natürlich leben und deshalb ist das eingezäunte Gelände groß und nicht überall einsehbar. Sei deshalb bitte nicht enttäuscht, wenn du „nur“ eine schöne Wanderung machst und kein Wisent siehst.

Dein Startpunkt ist der erste Wanderparkplatz, wenn du von Neresheim Richtung Dischingen fährst. Der Parkplatz ist angeschrieben. Fahr einfach langsam, denn die kleine Brücke über das Bächlein Egau kannst du schon von weitem sehen. Wenn der Golfplatz angeschrieben ist, dann bist du aber schon vorbei. Biege dort einfach ab und drehe um.

Vom Parkplatz spazierst du leicht bergauf. Der Weg führt durch die typische Heidelandschaft der Schwäbischen Alb durch ein Tal. Hier hat es auch einen Forstlehrpfad und an verschiedenen Gehölzen findest du Namensschilder mit Erklärungen zu den Pflanzen.

An der Sommerlinde geht es rechts weg

So gelangst du zur einem schönen freistehenden Baum, einer Sommerlinde. Dort biegst du rechts weg und dann gleich wieder links. Der Segelflugplatz ist hier ebenfalls angeschrieben. Das ist grob deine Richtung. Hier führt auch der Albschäferweg entlang und du kannst ganz einfach seiner Beschilderung folgen. Dies ist auch ein Teil des Jakobwegs – falls du also bis Spanien pilgern möchtest – tu dir keinen Zwang an. Dazu benötigst du dann aber ein bisschen mehr Zeit.

Wisent – Neresheim – Wegbeschreibung - Wanderung – Schwäbische Alb – Ostalbkreis – Baden-Württemberg – viagolla
Um die Wisente zu sehen, musst du ganz genau hinschauen – ein Fernglas ist hier ganz wichtig

Den Zaun des Wisentgeheges kannst du schon von weitem sehen. Man könnte fast meinen, dass dort ein paar Saurier eingesperrt sind – mit Strom und so. Aber zum Glück fressen die Wisente nur Gras, Heu und Baumrinde. Ich habe mir überlegt, wer auf die schlaue Idee kam, Bäume ins Gehege zu pflanzen. Die Rinde der jungen Bäumchen ist super abgeschält. Eigentlich schade darum.

Für die Wisente wurden 2 Gehege angelegt und ich bin erst einmal komplett um das Waldgehege gelaufen, weil es so aussah, als sei dort morgens gefüttert worden.

Im Gehege steht der Wald aber sehr dicht und wenn die Wisente hierher umziehen, stehen die Chancen sehr schlecht, sie zu sehen.

Aber ich hatte Glück, als ich nämlich entschied, das offenere Gelände des zweiten Geheges zu erkunden, kam die Sonne heraus und ich sah unsere 4 Wisentmädchen: Dalida, Sporona, Branita und Donröschen (kein Schreibfehler – Don steht für den Geburtsort Donaumoos).

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Darf ich vorstellen: Dalida, Sporona, Branita und Donröschen

Aber das war noch nicht der Höhepunkt meines Tages. Die Mädels wurden kurz darauf gefüttert und ich hatte die Chance sie ganz aus der Nähe zu sehen. Sie sind einfach nur wunderschön und das Fell schaut so fluffig aus, dass ich es am liebsten berührt hätte. Aber es sind Wildtiere und nicht zum streicheln da.

So begnügte ich mich, einfach nur zu staunen, zu lächeln und den Moment zu genießen. Ich schaute ihnen beim Fressen zu und immer wieder leckten sie sich die mehlige Schnauze, wie Kinder, die in der Weihnachtsbäckerei naschen.

Einfach nur magisch – Tatonka – endlich auf wieder auf der Schwäbischen Alb.

Nach einem halben Jahrtausend wieder heimgekehrt.

Ach und übrigens sollen die Wisente noch eine ganze Weile in diesem dem Segelflugplatz nahe gelegenen Gehege bleiben, denn im Waldgehege finden noch Forstarbeiten statt. Also beeile dich mit deinem Besuch, dort ist die Wahrscheinlichkeit größer sie zu sehen.

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8 Comments

  • Heimat – immer wieder schön! Danke für Deinen Artikel. Liebe Grüße, Tanja

    • Herzlichen Dank Tanja.
      Ich schreibe so gern über unsere Gegen, da sie wirklich etwas ganz besonderes ist.
      Es ist für mich der „kleine“ Urlaub im Alltag.
      Liebe Grüße
      Sonja

  • danke, ich mag so unerschlossene Wanderrouten, die nicht direkt an den Marketing-Pisten liegen.
    Hoffentlich geht das Konzept auf, dass die Tiere genug Ruhe haben.

    • Hi Stefan,
      ich denke, das Konzept geht in jedem Fall auf. Die Gehege sind riesig und zum Teil überhaupt nicht einsehbar, weil sie hügelig sind und in großen Bereichen vom dichten Wald bedeckt sind.
      Sobald sie im Wald sind, sind sie nicht mehr zu sehen. Ich bin gespannt, ob sie bei uns auf der Schwäbischen Alb auch mal freigelassen werden sollen.
      Es ist in jedem Fall ein spannendes Projekt.
      Liebe Grüße Sonja

  • Vielen Dank für den spannenden Artikel! Ich wusste gar nicht, dass es diese europäischen Bisons noch gibt. Die Idee, sie wieder heimisch zu machen, finde ich großartig.

    Viele Grüße
    Felicitas

    • Liebe Felicitas,
      ich dachte auch, dass sie ausgestorben sind und wusste aber, dass sie irgendwie gezüchtet werden.
      Das es nur 12 gab und jetzt schon wieder 9.000 Tiere leben ist ein genialer Erfolg und hat mich wirklich selbst überrascht.
      Ich werde in jedem Fall dort öfters vorbeischauen. Spannend wird es, wenn das Männchen dazu kommt. Bin schon gespannt, ob es auch so ein Riese ist, wie ich sie in den USA sehen konnte.
      Ganz liebe Grüße
      Sonja

  • Ich habe davon gar nichts mitbekommen, dass es in Deutschland wieder ausgewilderte Wisente gibt. Ich kenne sie auch nur aus Tierparks.
    Unglaublich tolles Projekt.
    Danke für die Inspiration.

    Liebe Grüße
    Liane

    • Liebe Liane,
      ja bis die Tiere bei uns angesiedelt wurden, hatte ich auch nicht mitbekommen, dass es wieder freilebende Tiere in Deutschland gibt. Das Projekt ist großartig.
      Danke für dein Feedback.
      Herzliche Grüße Sonja

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